Fühlen wir uns sicher, arbeitet der ventrale Vagus
Geht es uns gut, «fühlt» sich unser autonomes Nervensystem sicher. Dann arbeitet der Vagusnerv, von dem du vielleicht schon gehört hast, besonders gut. Wobei eigentlich vor allem ein Ast dieses Nervs, der vordere, ventrale Vagusnerv.
Für uns bedeutet das, dass wir uns wohl fühlen. Unser Herzschlag und unsere Atmung sind regelmässig, unser Körper ist entspannt und wir haben ein Gefühl von «ich kann das und bin fein mit mir und der Welt». Und wir sind offen für andere Menschen.
Ich bin allein = ich bin in Gefahr!
Neben der körperlichen Sicherheit, die ich in meiner Coaching-Arbeit gern «Food» nenne, gibt es aber noch etwas anderes, was sehr wichtig dafür ist, ob unser autonomes Nervensystem sich sicher fühlt:
Bindung.
Wenn wir Ablehnung erfahren, ausgestossen werden, den Blickkontakt verlieren oder in ein unfreundliches Gesicht sehen, kann der Radar des autonomen Nervensystems das als Gefahr interpretieren.
Das macht Sinn, denn der Mensch ist ein hochsoziales Lebewesen. Ein Baby ist darauf angewiesen, dass es von einer sicheren Bindungsperson versorgt wird: Es kann nicht ohne Bindung überleben. Diese Tatsache ist tief in unseren Körper eingebaut – auch, wenn wir erwachen sind.
Einfach ausgedrückt: «Ich bin allein → ich bin in Gefahr!»